Gedanken zur Meditation „Stille Gelassenheit“

Wir wollen uns jetzt einmal mit der Meditation in Stille beschäftigen, und dabei die Frage aufwerfen, was Meditation eigentlich ist. Ich nehme die zur Zeit für mich gültige Antwort schon einmal vorweg:

Ich weiß es nicht.

Was und wie ich meine Meditationen gestalte, ist schwer zu erklären, denn ich sitze einfach nur in einer entspannt und fest gestalteten Sitzhaltung und mache etwas, das ich nur als „Nichts“ beschreiben kann, denn der Inhalt ist nicht festgelegt, folgt nicht einer Struktur, folgt keinem Gedankenkonstrukt, keinem Rezept oder so etwas. Ich sitze da, der Körper ist still, der Atem ruhig und gleichmäßig (…das ist nicht immer so, bei Zorn zum Beispiel.), der Geist entspannt sich, ohne den Körper zu beeinflussen, und dann erfolgt irgend etwas, von dem ich bisher keine Ahnung hatte oder eben etwas, was mich sowieso die ganze Zeit schon beschäftigt hat. Wenn ich Texte schreibe wie diesen hier, wird mir das in meiner Meditation begegnen, ein paar Minuten vielleicht, löst sich dann irgendwann auf und verschwindet spurlos, um anderen Gedanken ihren Platz zu hinterlassen. Wie viele Gedanken meine Sitzung begleiten (werden), weiß ich weder vor noch nach meiner Sitzung, und ich denke auch nicht weiter darüber nach oder versuche, das in Form einer Qualitätsbeschreibung zu fixieren. Es ist für mich gleich-gültig.

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Die Objektlose Meditation der Stille

Wenn wir uns über Meditation unterhalten wollen, müssen wir zunächst einmal verstehen und hinterfragen, was wir aktuell unter Meditation verstehen. Das Verständnis, die Informationen und unsere Vorstellungen darüber können ja nicht so einfach ausgeblendet werden, wenn Meditation stattfinden soll. Die Richtigkeit dieser Aussage erkennen wir darin, das jeder Übende, der Erfahrungen macht, diese in der Regel mit den kulturellen Errungenschaften seiner Zivilisation beschreibt.

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Freiheit.01

Über Freiheit an sich – Über Freiheit und den Bezug zu Reformierung, Rebellion und Revolution – Wenn ich über Freiheit spreche und Wege und Möglichkeiten erörtere, diese gewünschte und (noch) nicht realisierte Eigenschaft zu erreichen, muss ich zunächst Begrifflichkeiten und Definitionen bemühen, damit ich im Gespräch mit anderen an der gleichen, allen gemeinsamen Startlinie ins Unbekannte aufbreche. Ich muss weiterhin unterscheiden zwischen Rebellion und Revolution, zwischen Selbst, Geist und Seele und vor allen Dingen zwischen der „Freiheit von…“, der „Freiheit zu…“ und Freiheit an sich. Ohne diese Begriffe definiert zu

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BUCHBESPECHUNG zu „Philosophie des Zen-Buddhismus“ von Toshihiko Izutsu

Izutsu versucht in dem Buch, was er auch schon im Vorwort unterstreicht, eine Philosophie des Zen-Buddhismus zu erläutern, welcher sich, alle mit Zen vertrauten Menschen werden das verstehen, als un- bzw. sogar antiphilosophisch versteht und in all seinen Äußerungen eine starke Abneigung gegen Begrifflichkeit, methodisches, rationalistisches Vorgehen und Verbalisierungen erkennen lässt. Trotzdem versucht Izutsu eine Beschreibung der Zen-Wirklichkeit, die sowohl das Menschenbild einschließt, seine Subjekt-Objekt-Beziehung bis zur Feldstruktur streift und die Artikulationsweise zu erklären sucht, mit der Zen-Geschichten, Koans und Mondos auch heute noch dargestellt werden.

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