Gedanken zur Meditation „Stille Gelassenheit“

Wir wollen uns jetzt einmal mit der Meditation in Stille beschäftigen, und dabei die Frage aufwerfen, was Meditation eigentlich ist. Ich nehme die zur Zeit für mich gültige Antwort schon einmal vorweg:

Ich weiß es nicht.

Was und wie ich meine Meditationen gestalte, ist schwer zu erklären, denn ich sitze einfach nur in einer entspannt und fest gestalteten Sitzhaltung und mache etwas, das ich nur als „Nichts“ beschreiben kann, denn der Inhalt ist nicht festgelegt, folgt nicht einer Struktur, folgt keinem Gedankenkonstrukt, keinem Rezept oder so etwas. Ich sitze da, der Körper ist still, der Atem ruhig und gleichmäßig (…das ist nicht immer so, bei Zorn zum Beispiel.), der Geist entspannt sich, ohne den Körper zu beeinflussen, und dann erfolgt irgend etwas, von dem ich bisher keine Ahnung hatte oder eben etwas, was mich sowieso die ganze Zeit schon beschäftigt hat. Wenn ich Texte schreibe wie diesen hier, wird mir das in meiner Meditation begegnen, ein paar Minuten vielleicht, löst sich dann irgendwann auf und verschwindet spurlos, um anderen Gedanken ihren Platz zu hinterlassen. Wie viele Gedanken meine Sitzung begleiten (werden), weiß ich weder vor noch nach meiner Sitzung, und ich denke auch nicht weiter darüber nach oder versuche, das in Form einer Qualitätsbeschreibung zu fixieren. Es ist für mich gleich-gültig.

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Shikantaza – Die Kunst des „Nur Sitzens“

Das japanische Wort Shikantaza, das soviel wie „Nur Sitzen“ bedeutet, ist seit meiner ersten Berührung mit Meditation und Zen ein Zauberwort, eine Schatztruhe, die verschlossen vor mir steht und ich verzweifelt versuchte, durch Fragenstellen und Recherchieren im Netz und in Büchern den Schlüssel zu finden, der diese Truhe für mich zu öffnen vermag. Dann kam 2004 das Buch „The Art of just sitting – Essential writings on the zen practice of shikantaza“ [1. ISBN 0-86171-394-X] heraus und ich versuchte lange, darin lesend eine Antwort auf meine Frage bzw. meine Zaubervorstellung zu finden. Doch das blieb ohne Erfolg, denn die englische Sprache, deren sich die Autoren bedienen, war eine zu große Herausforderung für mich. Jeder Satz musste gedanklich ins Deutsche übersetzt werden und so erlangten die Zeilen und Abschnitte und deren Inhalt für mein Denken und Verstehen keinen Sinn. Dann entdeckte ich das Übersetzungsprogramm „deepl“ und ich konnte hier und da einige Unklarheiten beseitigen, was der Google-Übersetzung, die ich vorher verwendete, nicht ausreichend gelang.

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Die Objektlose Meditation der Stille

Wenn wir uns über Meditation unterhalten wollen, müssen wir zunächst einmal verstehen und hinterfragen, was wir aktuell unter Meditation verstehen. Das Verständnis, die Informationen und unsere Vorstellungen darüber können ja nicht so einfach ausgeblendet werden, wenn Meditation stattfinden soll. Die Richtigkeit dieser Aussage erkennen wir darin, das jeder Übende, der Erfahrungen macht, diese in der Regel mit den kulturellen Errungenschaften seiner Zivilisation beschreibt.

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Buchbesprechung: Shitzuteru Ueda, Wer und was bin ich?

Uedas Buch ist keine einfache Lektüre. Die Beschreibungen erinnern stark an Heideckers und Eckhards Denken, sind sehr abstrakt und teilweise schwer nachvollziehbar. Ob diese Arbeit zur Erläuterung des Zen hilfreich ist oder eher nicht, wage ich nicht zu entscheiden. Allerdings bringt diese Schrift den Leser dem japanischen Denken etwas näher. Sie beschreibt eine dem europäischen fremde Form des Denkens, die sich nach einiger Mühe aber auch dem nicht-zen-übenden Menschen erschließt und erläutern kann, was im Zen, im Sitzen und Arbeiten unter Zen-Bedingungen geschehen soll. Es dient somit dem Verständnis einer uns zumeist unbekannten Weltsicht.

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BUCHBESPECHUNG zu „Philosophie des Zen-Buddhismus“ von Toshihiko Izutsu

Izutsu versucht in dem Buch, was er auch schon im Vorwort unterstreicht, eine Philosophie des Zen-Buddhismus zu erläutern, welcher sich, alle mit Zen vertrauten Menschen werden das verstehen, als un- bzw. sogar antiphilosophisch versteht und in all seinen Äußerungen eine starke Abneigung gegen Begrifflichkeit, methodisches, rationalistisches Vorgehen und Verbalisierungen erkennen lässt. Trotzdem versucht Izutsu eine Beschreibung der Zen-Wirklichkeit, die sowohl das Menschenbild einschließt, seine Subjekt-Objekt-Beziehung bis zur Feldstruktur streift und die Artikulationsweise zu erklären sucht, mit der Zen-Geschichten, Koans und Mondos auch heute noch dargestellt werden.

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Ursache-Wirkung-Prinzip in der Meditation

Das Prinzip von Ursache und Wirkung ist ein Grundprinzip der Wissenschaften westlicher Prägung. In allen Theorien und allen Arbeiten wird damit festgestellt, dass die Wirkung nicht vor ihrer Ursache, sondern nur und im Maximum zeitgleich auftreten kann. Dieses Prinzip bildet die Grundlage unseres Denkens, unserer Fähigkeiten zu Schlussfolgerungen zu gelangen, unserer Hoffnung, so die Zukunft schon jetzt sehen zu können und somit Unheil zu vermeiden.

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Rohatsu

In jedem Jahr wird im Daishin-Zen-Kloster Buchenberg im Dezember und im Januar jeweils ein Rohatsu Sesshin durchgeführt. Dieser Brauch erinnert an die Legende, dass Buddha selbst in dieser Jahreszeit in einer Woche durchgängigen Sitzens unter einem Bodhi-Baum Erleuchtung erlangt habe.

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