Was ist der Mensch? Was bin ich?

Über die Brücke „Was ist der Mensch?“ sind wir der eigentlichen Frage „Was bin ich?“ nicht näher gekommen. Wir haben lediglich erkundet, das der Mensch und sein Wirkungsgebiet sehr sehr klein ist und das er wohl nicht das Label „Krone der Schöpfung“ erhalten kann. Wir haben erkundet, das eine Transzendenz-Sphäre, die etwas außerhalb des Universums existierendes deklariert, wohl nicht sein kann. Und wir haben herausgefunden, das unser Wissen über das Universum generell wohl auf sehr dünnen Beinen ruht. Weiterhin haben wir zugeben müssen, einen tierischen Körper zu haben, dessen Erhalt und Existenz auf der Symbiose mit sehr vielen anderen Lebewesen beruht. Und dann erkannten wir, das, was wir ach so stolz Geist nennen, wirklich Geist ist, ungreifbar, unfassbar, nicht wirklich im wissenschaftlichen Sinn. Dieser Geist kann nicht individuell aufgefasst werden, denn er beruht wahrscheinlich darauf, ein kommunikatives oder helfendes Wir zu gründen. Sprache bedarf immer eines Gegenüber. Was wir dann zu guter Letzt annehmen können ist die Wahrheit der Beobachtung, das wir mit anderen Lebewesen, die Zugang zu etwas wie Geist haben, Felder bilden müssen, um gemeinsames Handeln möglich zu machen. Und wir mussten einsehen, das dieses Gemeinsame nur dann möglich ist, wenn eine Form von Kulturtechnik dieses Miteinander regelt und steuert, was immer auch begrenzende und unterdrückende Formen haben muss. Mit Freiheit im absoluten Sinn sind Kulturgesellschaften also nicht allzu üppig ausgestattet. Und trotzdem ist da noch dieses „Ich“, das wir nicht haben einordnen können.

Ich persönlich glaube, das uns die letztgenannten Beobachtungen, Entdeckungen und Wahrnehmungen im Grunde helfen, unserem „Ich“ doch etwas näher auf die Pelle zu rücken. Zumindest heben sie unser Selbstbild vom hohen Sockel der Ermächtigung herunter und ordnen den Menschen so ein in die uns bekannte Welt, das keine allzu großen Widersprüche sich mehr finden lassen. Das Leben auf diesem Planeten scheint auf Einheit zu beruhen, auf einer Symbiose aller Wesen. Es ist daher auch nicht sinnvoll, diese Welt aus einer rein menschlichen Perspektive heraus zu sehen und entsprechend zu verändern. Und Geist ist und bleibt Geist im ursprünglichen Sinne. Er ist nur der Finger auf der Landkarte der Welt, nur wichtig für Orientierung und Kommunikation. Das Leben selbst bedarf keines Geistes 1 Ob die Aussage „Alles ist der eine Geist“ bestehen kann ist ebenfalls noch immer fraglich, auch wenn sie tröstet, weil sie der Angst vor dem Sterben-Müssen ein Ende setzt. Einfach Leben sollte der Sinngehalt des Menschen sein, wobei einfach meint im Einklang und Frieden mit allen Wesen zu sein. Mehr ist nicht zu tun? Alles Zusätzliche wäre/ist reine Spekulation. Mir fallen dazu so im Vorbeigehen die Aussagen zweier Filme ein, die sich mit SF beschäftigten: Der eine ist „Per Anhalter durch die Galaxis“, wo die Frage nach dem Leben, dem Ursprung, nach dem Anfang beantwortet wurde mit „Die Antwort ist 42“ 2. Der andere Film „Contact“, wo Menschen mit einer höher entwickelten Lebensform des Universums Kontakt aufnehmen konnten und die Heldin erfahren musste, das wohl noch ein paar Millionen Jahre Entwicklung notwendig sind, bis die Menschheit bereit ist, mehr zu den elementaren Fragen des Lebens zu erfahren 3. Mir genügen zumindest für heute die getroffenen Aussagen erst einmal vollkommen. Sie bieten genug Stoff zum Nachzudenken. Ich bleibe aber natürlich weiterhin dran am Problem…, am „*“ ebenso wie an der Frage „nach dem Sinn“…, und natürlich auch an der Frage der Fragen: „Wer/was bin ich?“…

  1. Ob Punkt, Frage- oder Ausrufezeichen: Ich weiß nicht so recht…
  2. Wikipedia: 42 ist der dezimale ASCII-Code des Sternchens, das in vielen Skriptsprachen als universeller Platzhalter dient („passt auf alles“)
  3. Man braucht nur die täglichen Nachrichten zu verfolgen, um dieser Aussage voll zustimmen zu können.
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